Teller mit Gemüse, Fortschrittsbericht Nachhaltigkeit 2024.

Ethische, ökologische und soziale Lebensmittelproduktion

Den grössten direkten Einfluss für eine nachhaltige Ernährung haben wir bei der Auswahl der Produkte, die wir täglich verwenden. Unser Ziel ist es, den Anteil an Lebensmitteln aus ethischer, ökologischer und sozialer Lebensmittelproduktion schrittweise auszubauen.

Kühe auf einer Wiese, IP Suisse

Eine nachhaltige und gesunde Ernährung kann dauerhaft nur sichergestellt werden, wenn die Lebensmittelproduktion Rücksicht auf die verfügbaren Ressourcen nimmt, faire Arbeitsbedingungen sicherstellt und einen ethischen Umgang mit allen Lebewesen gewährleistet. Daher richten wir unseren Einkauf nach ökologischen, sozialen und ethischen Standards aus.

 

Unsere Ziele für eine ethische, ökologische und soziale Lebensmittelproduktion
 

  • Bis Ende 2026 entspricht das gesamte Angebot an Meeresfischen, Krustentieren, Muscheln sowie Süsswasserfischen aus Zucht und aus Wildfang von SV Schweiz zumindest Score 3 gemäss WWF. Der Anteil von Score 1 und 2 beträgt bis Ende 2023 mindestens 90 % der gesamten in einem Jahr von SV beschafften Menge in Kilogramm.
  • Bis Ende 2026 wird der Anteil an empfehlenswerten Labelprodukten gemäss WWF Labelführer (ausgenommen Fisch) auf mindestens 20% erhöht (gemessen an der von SV beschafften Menge in Kilogramm).
  • Mit dem Schweizer Tierschutz STS wurden mehrere Unterziele vereinbart, um einen tierfreundlichen Einkauf sicher zu stellen. Diese sind in der Ergebnisaufsicht aufgeführt. Die Partnerschaft mit dem Schweizer Tierschutz STS haben wir bis Ende 2024 verlängert und folgendes neues Ziel vereinbart: Der BTS-/RAUS-Anteil des Fleischeinkaufs wird auf 80 % gesteigert (bis Ende 2024). Innerhalb dieses Anteils wird der Anteil der STS-Bewertung A und B (Bio und IP-SUISSE) auf 15 % erhöht. BTS steht für «Besonders tierfreundliche Stallhaltung» mit Kriterien für mehr Platz und eingestreute Liegeflächen. RAUS steht für «Regelmässiger Auslauf im Freien».
  • Wir wollen auch zukünftig auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Schweizer Tierschutz STS setzen.

Ergebnisse

Zwischen 2020 und 2022 war es aufgrund der weltweiten Pandemiebeschränkungen und der damit zusammenhängenden Störungen in den Lieferketten sehr schwierig, den Anteil an Lebensmitteln aus einer nachhaltigen Produktion auszubauen. Seit 2023 konnten wir den Labelanteil wieder stärken und im Jahr 2024 durch die Umstellung vieler Lebensmittel auf Produkte aus zertifizierter Produktion noch weiter ausbauen. Das gelang uns vor allem durch die Umstellung auf Max Havelaar- und Bio-Kaffe, die Beschaffung zertifizierter pflanzlicher Produkte wie Tofu, Haferdrink oder Protaneo, sowie die umfassende Umstellung des Rind- und Schweinefleischs aus IP-SUISSE-Produktion. Der Anteil an IP-SUISSE-Rind- und Schweinefleisch lag Ende 2024 bereits bei 65 % (bezogen auf das gesamte Einkaufsvolumen in kg im Dezember 2024). Über das gesamte Jahr 2024 betrachtet lag der Anteil bei 57 %. Zudem konnten wir unser Ziel durch das Engagement unserer Lieferanten vor allem im Backwaren-Bereich erreichen, da diese selbst kontinuierlich daran arbeiten, den Anteil von Produkten aus zertifizierter Produktion zu erhöhen. 

Der Zielwert, den BTS-/RAUS-Anteil bis Ende 2024 auf 80% zu steigern, wurde nicht erreicht. Zum einen wurde nicht das volle Sortiment umgestellt, zum anderen haben wir festgestellt, dass auch unsere Partner das Sortiment erst schrittweise aufbauen müssen. Wir bleiben gemeinsam dran. Einen Erfolg konnten wir im Ausbau unseres Anteils an Bio und IP-SUISSE-Fleisch auf 15.4 % im Jahr 2024 erreichen.   

Durch eine konsequente Sortimentssteuerung konnten wir auch 2024 weiterhin sicherstellen, dass über 99.2 % unseres Sortiments an Fischen und Meeresfrüchten aus empfehlenswerten oder akzeptablen Quellen kommt (Score 1-3). Damit wurde unser WWF-Ziel von 100% beinahe erreicht. 

 

Anteil Labelprodukte

  • Anteil Labelprodukte in %

*Berücksichtigt werden folgende Labels: Bio Knospe, Eu Bio, IP-SUISSE, Max Havelaar Fairtrade, Rainforest Alliance, UTZ. Gemäss Zielvereinbarung sind folgende Warengruppen ausgeschlossen, da für diese separate Ziele vereinbart wurden: Fisch, Fleisch, Geflügel, Wild. Diese machen 11 % vom gesamten F&B-Einkauf aus.

 

Anteil Fische und Meeresfrüchte

Produkte, die gemäss WWF-Labelführer als empfehlenswert oder akzeptabel sind.

  • Score 1-3
  • Score 1-2

Anteil Tierwohlprodukte

  • Anteil Tierwohlprodukte in Prozent

*Berücksichtigt werden folgende  Produktionsformen: BTS, RAUS, Bio Knospe, EU Bio, IP-SUISSE. Die Auswertung schliesst folgende Warengruppen ein: Rind-, Schweine- und Kalbfleisch sowie Poulet.

 

Massnahmen und Meilensteine: Tierwohl 

Fleisch-, Milch und Eiprodukte spielen unverändert eine wichtige Rolle auf unseren Tellern. Daher haben wir gegenüber Tieren eine ethische Verpflichtung. Seit August 2016 haben wir mit dem Schweizer Tierschutz eine strategische Partnerschaft. Im Rahmen dieser Partnerschaft haben wir Ziele definiert, um unseren Anteil an Fleischprodukten aus einer tierfreundlichen Haltung zu erhöhen. Zentral dabei ist die Umstellung des Sortiments auf Fleisch von Tieren aus BTS- und RAUS-Haltung. Wir gehen nun noch einen grossen Schritt weiter und werden unser Fleischsortiment kontinuierlich auf Fleisch aus IP-SUISSE-Produktion umstellen.

  • Kontinuierlicher Ausbau des Tierwohl-Sortiments
  • Seit Januar 2019 beziehen wir Kalbfleisch ausschliesslich aus RAUS-Haltung bzw. aus GEFU-Oberle-Betrieben
  • Seit September 2019 beziehen wir Naturjoghurt nur noch in IP-SUISSE-Qualität
  • Im Januar 2020 haben wir uns der Europäischen Masthuhn-Initiative angeschlossen
  • Seit 2022 kommen auch in den von uns gemanagten Hotels in der Schweiz nur noch Eier und Eiprodukte zum Einsatz, die aus Schweizer Freilandhaltung stammen
  • Seit Mai 2023 verwenden wir ausschliesslich Schweizer Poulet
  • Beginnend im Frühjahr 2023 wurde ein Grossteil des Sortiments an Rind- und Schweinefleisch auf IP-SUISSE-Fleisch umgestellt.  Mehr dazu.

Weitere Ergebnisse
 


Meilensteine: Tierwohl

2014

Umstellung der Vollmilch auf IP SUISSE Wiesenmilch.  Einführung Alpsteinpoulet

2016

Beginn der Partnerschaft mit dem Schweizer Tierschutz STS

2017

Beginn der Sortimentumstellung auf Fleisch aus tierfreundlicher Haltung

Umstellung der Eiprodukte auf Schweizer Freihaltung

2019

Umstellung Kalbfleisch auf RAUS

Umstellung Naturjoghurt auf IP-SUISSE

2021

Verlängerung der Partnerschaft mit dem Schweizer Tierschutz STS bis Ende 2024

2022

Umstellung der Eiprodukte in allen Schweizer Hotels auf Schweizer Freihaltung

2023

Umstellung auf 100% Schweizer Poulet

Ausbau des IP-SUISSE-Fleischsortiments

2024

Weiterer Ausbau des IP-SUISSE-Fleischsortiments


Massnahmen: Regionalität 

Bei der Betrachtung des gesamten CO2äq-Fussabdrucks von Lebensmitteln fällt beim Transport nur ein sehr kleiner Teil der CO2äq-Emissionen an. Trotzdem möchten wir auch dort mit einer gut geplanten und effizienten Logistik Emissionen reduzieren. Wir pflegen langjährige Partnerschaften mit regionalen Lieferanten und können mit unserer nationalen Logistik effiziente und dadurch klimafreundliche Transporte sicherstellen.

In Bezug auf Lieferanten und Logistik mussten keine Anpassungen vorgenommen werden. Aufgrund eines hohen Anteils inländischer Produkte war auch während der Pandemie die Verfügbarkeit aller Lebensmittel sichergestellt. 

Umgesetzte Massnahmen

  • Der Einkauf aller Lebensmittel und Getränke bestand 2024 zu 66 % aus Schweizer Produkten. Der Anteil ist gegenüber 2023 (68 %) leicht rückläufig, da die Verfügbarkeit vor allem von Schweizer Gemüse im Jahr 2024 wetterbedingt eingeschränkt war.
  • Seit Mai 2023 verwenden wir ausschliesslich Schweizer Poulet.

Massnahmen und Meilensteine: Biodiversität 

Der Verlust der Biodiversität ist neben dem Klimawandel eine der grössten globalen Bedrohungen für unsere Umwelt. Überfischung, Abholzungen oder der übermässige Einsatz von Pestiziden sind Beispiele für Produktionsweisen, die zur Verdrängung und langfristig zum Aussterben von Arten führen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen ist wichtig, um unsere Ernährung langfristig sicherzustellen. Ausserdem gilt es, negative Auswirkungen der Landwirtschaft möglichst gering zu halten. Wir haben uns daher seit vielen Jahren verpflichtet, den Anteil von MSC- oder ASC-zertifizierten Produkten auszubauen und nur Fische sowie Meeresfrüchte zu beziehen, die den Empfehlungen des WWF Schweiz entsprechen. Zudem leisten wir mit der Verwendung von IP-SUISSE- und Bio-Produkten einen Beitrag für eine umweltfreundliche Produktion.

Umgesetzte Massnahmen: 
 

  • September 2019: Umstellung des Naturjoghurts auf IP-SUISSE
  • Jährliche Bewertung des Fischsortiments durch den WWF Schweiz und Auslistung von Arten, die für den Verzehr nicht akzeptabel sind (WWF Score 4 und 5)
  • MSC-/ASC-Rezertifizierung im 2019, 2020, 2021 und 2022
  • Seit Anfang 2023 sehen wir bis auf Weiteres von einer separaten MSC-/ASC-Rezertifizierung ab, da wir im Rahmen unserer WWF-Partnerschaft ein nachhaltiges Fischsortiment sicherstellen können
  • Beginnend im Frühjahr 2023 wurde ein Grossteil des Sortiments an Rind- und Schweinefleisch auf IP-SUISSE-Fleisch umgestellt. Mehr dazu.

Meilensteine: Nachhaltige Landwirtschaft

2014

Einführung IP-SUISSE Wiesenmilch

2016

Einführung IP-SUISSE Rüebli

2018

Einführung IP-SUISSE Quinoa

Umstellung auf BIO SUISSE Tofu

Umstellung des IP-SUISSE-Fleischsortiments

2023

Ausbau des IP-SUISSE-Fleischsortiments


Meilensteine: Nachhaltige Fischproduktion

2008

SV Schweiz bietet nur noch Fische und Meeresfrüchte an, die gemäss WWF empfehlenswert oder akzeptabel für den Verzehr sind. 

2010

Pangasius wird nur noch aus umweltfreundlichen Zutaten in Vietnam (GlobalGab) bezogen. 

2014

SV Schweiz erhält die MSC- und ASC-Zertifizierung (bis Ende 2022).

Beginn Ausbau des MSC-/ASC-Sortiments. 

2015

Umstellung auf ausschliesslich MSC-zertifizierte Thunkonserven. 

2018

Die Bewertung des Fischsortiments wird Teil der WWF-Partnerschaft. 


Massnahmen und Meilensteine: Fairtrade 

Produkte wie Bananen, Schokolade oder Kaffee gehören zu den wenigen Produkten, die wir nicht aus der Region beziehen können. Aber auch bei international gehandelten Produkten möchten wir sicherstellen, dass diese unter guten Arbeitsbedingungen und umweltverträglich hergestellt sowie fair gehandelt wurden. Daher achten wir bei sogenannten Südprodukten auf Max Havelaar-Fairtrade-Label und sind Gastronomiepartner von Max Havelaar. 

Zudem werden wir uns in Zukunft noch stärker mit menschenrechts- und umweltbezogenen Risiken in unserer Lieferkette beschäftigen. Als Basis dafür haben wir einen Verhaltenskodex für unsere Lieferanten und unsere Mitarbeitenden verabschiedet. In diesem sind unsere Anforderungen an integres und moralisches Verhalten verbindlich geregelt.

Wir haben ausserdem begonnen, menschenrechts- und umweltbezogenen Risiken in unserer Lieferkette zu analysieren. Die mit dem Ziel, Risikomanagement aufzubauen.


Umgesetzte Massnahmen

  • Seit 2019 verwenden wir in unseren SPIGA-Restaurants ausschliesslich den Max Havelaar-zertifizierten Kaffee «Spiga Espresso L’Onesto». Die Bohnen beziehen wir von unserem langjährigen Partner Bertschi-Café.
  • In Zusammenarbeit mit der St. Galler Traditionsrösterei Turm bieten wir seit Juni 2024 in all seinen Betrieben vollumfänglich Bio-Kaffee aus fairem Handel an.
  • Erweiterung des Sortiments an Max Havelaar-Produkten. Insgesamt enthält unser Sortiment 46 Max Havelaar-Produkte.
  • Nominierung von SV Schweiz für den Max Havelaar Fairtrade-Award 2022.
  • Im Januar 2023 wurde der Verhaltenskodex für Lieferanten und der Verhaltenskodex für unsere Mitarbeitenden veröffentlicht. Alle Mitarbeitenden wurden zu den Inhalten geschult. Der Verhaltenskodex für Lieferanten wurde als Anhang in alle Lieferantenverträge integriert.
  • 2024 haben wir gemeinsam mit Max Havelaar ein Webinar für all unsere Mitarbeitenden organisiert, in dem die Relevanz und die Vorteile von Fairtrade-Produkten, insbesondere in Bezug auf Kaffee, vorgestellt wurden. 

Meilensteine: Fairtrade

2009

Umstellung auf Fairtrade Bananen.

2014

Entwicklung und Einführung des SV IceTea mit Fairtrade-Komponenten.  

SV Schweiz wird Partner von Fairtrade Town.  

2015

Entwicklung und Einführung SV Lemonade.  

Einführung SV Zuckersticks.  

Max-Havelaar-Säfte von Michel gehören zum Standard-Getränke-Sortiment.

2018

Umstellung auf Bio-Max-Havelaar-Bananen. 

Erweiterung des Fairtrade-Sortiments mit geschnittenen Früchten (Ananas, Orangenfilets, und Fruchtsalat) und weiteren Produkten. 

2022

Nominierung für den Max Havelaar Fairtrade-Award. 

2023

Umstellung auf Fairtrade-Kokosmilch. 


 

Unser Beitrag zu den SDGs

Ökologische Produktion